Ich glaube, Donkey Kong Bananza ist besser als Super Mario Odyssey

Es passierte irgendwo in der zweiten Spielhälfte, in einer dieser abgefahrenen Schichten, wo Donkey Kong sich mit einem gezielten Faustschlag durch eine Wand aus schimmerndem Kristall boxte. Genau da hab ich’s gespürt. Dieses Spiel ist mehr als nur ein gelungenes Comeback. Es ist besser als Odyssey. Ohne Scheiss. Ja, ich weiß, das sagt man nicht leichtfertig über Marios Meisterwerk, aber Bananza? Es geht einen Schritt weiter.

Die Struktur erinnert an Super Mario Odyssey. Klar, kein Wunder, das gleiche Entwicklerteam. Aber Bananza schafft es, das Gefühl von Freiheit, von Neugier, noch intensiver zu machen. Jede Schicht, jedes neue Areal fühlt sich wie ein eigenständiges Ökosystem an, voll mit kleinen Geschichten, Rätseln, Belohnungen und dieser greifbaren Lust aufs Entdecken.

Und dann ist da Donkey selbst. Unglaublich agil, wuchtig, verspielt. Mit Pauline auf dem Rücken durch die Welt zu turnen, hat was zutiefst Befriedigendes. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so gern alles zerstört hab. Felsen, Gebäude, Maschinen. Alles wird zerlegt, weil es sich nicht nur erlaubt anfühlt, sondern oft auch notwendig ist. Und das Spiel belohnt einen ständig dafür. Mal mit Fossilien, mal mit goldenen Bananen oder einfach nur mit dem guten Gefühl, etwas freigelegt zu haben, das vorher verborgen war.

Die Banancer, also diese schrägen Verwandlungen, sind ein Höhepunkt für sich. Ich mein, Donkey als Zebra? Ich hab selten so gelacht. Und gleichzeitig haben diese Abschnitte so viel Charme, dass sie sich tief ins Gedächtnis brennen.

Odyssey war brillant, keine Frage. Aber rückblickend wirkt es fast statisch. Bei Bananza hat man das Gefühl, wirklich Teil dieser Welt zu sein, nicht nur ein Besucher. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommen auch die Mädels und Jungs von PC Games. Hier ist deren Test zum Game.

Vielleicht liegt wahre Innovation nicht immer im Revolutionären, sondern im liebevollen Weiterspinnen. Donkey Kong Bananza hat das verstanden und vielleicht hat es mich deshalb mehr berührt als alles andere, was Nintendo in den letzten Jahren gemacht hat.