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  • Serverprobleme bei Clash of Clans – CoC ist down wegen AWS Ausfall

    Man merkt erst, wie sehr man an etwas hängt (bzw sogar wie abhängig man sogar ist), wenn es plötzlich nicht mehr da ist. Grad eben wollte ich, wie jeden Vormittag, kurz meine Base checken, schauen, ob sich mein Levelaufstieg ausgegangen ist nach der Angriffswoche und ich wurde einfach ausgeloggt. Kein Zugriff, kein Spiel, nur diese graue Meldung.

    Zuerst dachte ich, mein WLAN spinnt wieder. Aber dann tauchten überall Meldungen auf: AWS-Ausfall. Amazon Web Services hat Probleme und damit gleich halb Internet. Von Snapchat bis Canva, und eben auch Clash of Clans.

    Ich geb’s zu, das war kurz frustrierend. Vor allem, weil ich mitten im Clan War bin. Doch je länger ich drüber nachgedacht hab, desto klarer wurde mir, das ist eigentlich ganz interessant. Wie zerbrechlich das alles ist. Ein Server in Virginia macht schlapp und weltweit steht alles still. Und nichts, was wir zuhause dagegen tun können.

    Supercell hat schnell reagiert, das Game in den Wartungsmodus geschickt. Keine Verluste, keine Panik. Nur Stille. Und ein leerer Moment, der fast meditativ wirkt.

    Vielleicht ist das sogar eine kleine Erinnerung daran, wie viel wir online erledigen, planen, kämpfen. Und wie selten wir einfach warten.

    Ich hoffe, wenn Clash of Clans wieder läuft, bring ich ein bisschen von dieser Ruhe mit ins nächste Gefecht.

    Nachtrag: Mittlerweile funktioniert CoC wieder einwandfrei und als kleine Wiedergutmachung hat Supercell zwei Zaubertränke verschenkt. Dafür muss man sich aber im SuperCell Store einloggen! FYI!

  • Nach 20 Jahren wiedergetroffen

    Dieses Wochenende hab ich mich mit einem alten Schulfreund getroffen, den ich tatsächlich seit über zwanzig Jahren nicht mehr gesehen habe. Crazy Shit, echt krass immer zu realisieren, wie schnell die Zeit vergeht. Wir haben uns in einem kleinen Cafe verabredet, der Tisch war schon voll mit Cappuccino, Espresso und einem Glas Filterkaffee, fast so als hätten wir eine Mini-Kaffeeverkostung organisiert, ohne es geplant zu haben.

    Das erste Gefühl war ehrlich gesagt ein bissl seltsam. Irgendwie glaub ich nachvollziehbar. Da sitzt plötzlich jemand gegenüber, mit dem man früher fast täglich Zeit verbracht hat und jetzt wirkt er vertraut und fremd zugleich. Nach den ersten paar Minuten war die Nervosität weg und wir sind mitten hineingekippt in die Erinnerungen.

    Wir haben über die 90er und frühen 2000er geredet, die „gute alte Zeit“, in der wir noch ohne Smartphones und Social Media unterwegs waren. Damals hat niemand ständig Fotos gemacht oder Videos hochgeladen, und genau das macht die Erinnerungen so besonders. Die Geschichten existieren nur in unseren Köpfen, manchmal auch leicht verzerrt, aber sie fühlen sich echter an.

    Wer uns aus der Schulzeit noch kennt, weiss, dass wir echte History Buffs waren. Und auch unterschiedliche Meinungen hatten. Zum Beispiel, ob der Untergang des Römischen Reiches ein plötzlicher „Fall“ oder eher ein langsamer Transformationsprozess war? Wurde z.b. hier diskutiert. Oder wer die Jeans wirklich erfunden hat. Weil ja, ob man hier die Wurzeln in Europa sieht, Davis als alleinigen Erfinder betrachtet oder Strauss als Symbolfigur hervorhebt. Auch was den Ausbruch des Ersten Weltkriegs angeht (meine Meinung deckt sich mit dieser hier), herrschte zwischen uns wie immer eine dezente Uneinstimmigkeit. LOL. Ihr seht, Nerd Talk war angesagt.

    Aber natürlich haben wir auch über alte Lehrer gelacht, über Schulhofdramen, über die Musik die wir rauf und runter gehört haben. Ich hab mich wieder kurz wie sechzehn gefühlt, frei von allem, was jetzt so schwer wirkt im Alltag. Gleichzeitig ist mir aufgefallen, wie viel sich verändert hat. Familien, Jobs, Sorgen, Träume. Alles hat eine neue Form angenommen.

    Das Treffen hat mir gezeigt, dass Zeit zwar vergeht, aber manche Verbindungen bleiben. Vielleicht sogar stärker, weil man so lange keinen Kontakt hatte. Irgendwie war es ein Geschenk, dass wir uns genau jetzt wiedergefunden haben.

  • Mein erstes Mal im Stadion – SK Rapid Wien gewinnt 4:1 gegen den WSG Tirol

    Gestern war mein erstes Fußballspiel live im Stadion. Unglaublich aber wahr 😀 Bis jetzt hab ich Fussball-Spiele immer nur daheim vorm Fernseher geschaut, auch nicht regelmässig, aber wenn dann mit Bier in der Hand, gemütlich am Sofa. Aber ganz ehrlich, das ist kein Vergleich.

    Ein Freund hat mich überredet, mit ihm ins Allianz Stadion zu gehen. Schon beim Reingehen hat mich die Stimmung erwischt, die grünen Schals, die Gesänge, die Choreografie. Man spürt echt sofort, dass das hier etwas anderes ist. Als dann die Mannschaften einliefen und die Blockfahne hochgezogen wurde, hatte ich Gänsehaut. Lässt sich wirklich schwer beschreiebn. Muss man glaub ich selber erlebt haben.

    Und das Spiel selbst? Rapid hat 4:1 gegen WSG Tirol gewonnen. Wurmbrand eröffnete in der 21. Minute, dann legte Mbuyi mit einem Traumtor nach. Kurz nach der Pause wurde’s noch einmal spannend, weil Böckle für die Tiroler verkürzte. Aber Cvetkovic traf dann in der Rapid-Viertelstunde und Tilio fixierte kurz vor Schluss den Endstand. Das Stadion ist bei jedem Tor explodiert, die Leute sind sich in die Arme gefallen, wildfremde haben mich abgeklatscht.

    Ich hab mich dabei erwischt, wie ich gar nicht mehr stillsitzen konnte. Alles ist so intensiv, das Rufen, das Springen, selbst die kurzen Momente, in denen man nervös hofft, dass der Gegner nicht ausgleicht. Am Fernseher wirkt das alles viel distanzierter, fast steril. Hier war’s einfach pures Leben.

    Ich gehöre sicher nicht zu den Hardcore-Fans, aber dieser Nachmittag hat mich überzeugt. Ich will das Gefühl wieder haben, dieses Adrenalin, diese Gemeinschaft. Keine Ahnung, warum ich so lang gebraucht habe. Aber eines weiß ich: es war sicher nicht das letzte Mal.

  • Ich glaube, Donkey Kong Bananza ist besser als Super Mario Odyssey

    Es passierte irgendwo in der zweiten Spielhälfte, in einer dieser abgefahrenen Schichten, wo Donkey Kong sich mit einem gezielten Faustschlag durch eine Wand aus schimmerndem Kristall boxte. Genau da hab ich’s gespürt. Dieses Spiel ist mehr als nur ein gelungenes Comeback. Es ist besser als Odyssey. Ohne Scheiss. Ja, ich weiß, das sagt man nicht leichtfertig über Marios Meisterwerk, aber Bananza? Es geht einen Schritt weiter.

    Die Struktur erinnert an Super Mario Odyssey. Klar, kein Wunder, das gleiche Entwicklerteam. Aber Bananza schafft es, das Gefühl von Freiheit, von Neugier, noch intensiver zu machen. Jede Schicht, jedes neue Areal fühlt sich wie ein eigenständiges Ökosystem an, voll mit kleinen Geschichten, Rätseln, Belohnungen und dieser greifbaren Lust aufs Entdecken.

    Und dann ist da Donkey selbst. Unglaublich agil, wuchtig, verspielt. Mit Pauline auf dem Rücken durch die Welt zu turnen, hat was zutiefst Befriedigendes. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so gern alles zerstört hab. Felsen, Gebäude, Maschinen. Alles wird zerlegt, weil es sich nicht nur erlaubt anfühlt, sondern oft auch notwendig ist. Und das Spiel belohnt einen ständig dafür. Mal mit Fossilien, mal mit goldenen Bananen oder einfach nur mit dem guten Gefühl, etwas freigelegt zu haben, das vorher verborgen war.

    Die Banancer, also diese schrägen Verwandlungen, sind ein Höhepunkt für sich. Ich mein, Donkey als Zebra? Ich hab selten so gelacht. Und gleichzeitig haben diese Abschnitte so viel Charme, dass sie sich tief ins Gedächtnis brennen.

    Odyssey war brillant, keine Frage. Aber rückblickend wirkt es fast statisch. Bei Bananza hat man das Gefühl, wirklich Teil dieser Welt zu sein, nicht nur ein Besucher. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommen auch die Mädels und Jungs von PC Games. Hier ist deren Test zum Game.

    Vielleicht liegt wahre Innovation nicht immer im Revolutionären, sondern im liebevollen Weiterspinnen. Donkey Kong Bananza hat das verstanden und vielleicht hat es mich deshalb mehr berührt als alles andere, was Nintendo in den letzten Jahren gemacht hat.

  • Die leider traurige Wahrheit hinter Will Smiths verzweifeltem Neustart

    Manchmal frag ich mich schon, ob Promis einfach vergessen, wie normale Menschen so ticken. Ich mein, wir alle machen Fehler. Wir sagen blöde Sachen, machen peinliche Aktionen oder verlieren komplett die Nerven. Aber wenn du Will Smith heißt, dann wird das Ganze halt gleich weltweit ausgestrahlt, wiederholt und kommentiert bis zum Gehtnichtmehr.

    Ich war mal echt ein riesiger Fan von Will. „Fresh Prince“ war Pflichtprogramm, Men in Black und I Am Legend hab ich zig Mal gesehen. Für viele von uns war er mehr als nur ein Schauspieler, er war irgendwie so ein sympathischer Held der Kindheit. Und dann kam dieser berüchtigte Moment bei den Oscars. Die Ohrfeige. Gegen Chris Rock. Live. Vor Millionen. Zack. Das Image war futsch.

    Was danach kam, war eine Mischung aus Fremdscham und Kopfschütteln. Plötzlich war Will überall aber nicht weil ihn jemand vermisst hätte, sondern weil er mit allen Mitteln wieder ins Rampenlicht wollte. Neues Album, TikTok-Clips mit Influencerinnen, spontane Straßenkonzerte in London. Das alles wirkte nicht ehrlich, sondern verzweifelt. Und schlimmer noch: es war irgendwie traurig.

    Ich hab mir sein Album angehört, weil ich dachte: Vielleicht steckt da ja was Echtes drin. Vielleicht spricht er über all das, was passiert ist, zeigt uns den verletzlichen Will hinter der Fassade. Aber nein. Die Songs klangen wie aus einem Selbsthilfebuch recycelt, alles wirkte wie eine PR-Maßnahme. Kein echter Schmerz, kein echtes Einsehen. Nur Hochglanzproduktion mit leerem Inhalt.

    Das Peinlichste? Die TikTok-Strategie. Da sitzt er plötzlich mit Brooke Monk, eine Influencerin, die wahrscheinlich jünger ist als seine jüngste Filmrolle und redet über Gott und die Welt. Oder er steht mit KSI auf einem Fußballfeld, als wär das eine tiefgehende Connection. Dabei merkt jeder: Das ist nicht Will, das ist ein Team, das krampfhaft versucht, einen abgestürzten Star auf jung und cool zu trimmen.

    Ich frag mich halt: Warum nicht einfach ehrlich sein? Warum nicht ein YouTube-Video machen, wo er mal ohne Drehbuch redet? Kein Team im Hintergrund, kein Greenscreen, keine Autotune-Musik. Einfach nur er, mit all seinen Brüchen, Zweifeln und dem, was wirklich abgeht. Ich glaub, das wär der einzige Weg, wie er zumindest wieder Respekt zurückbekommen könnte. Weil das, was er gerade macht, wirkt einfach nur fake. Und wir alle haben genug von Fake.

    Hollywood hat sich verändert. Die goldenen Zeiten, wo ein Superstar mit einem Lächeln und ein paar flotten Sprüchen alles regeln konnte, sind vorbei. Die Leute wollen heute echte Geschichten. Und echte Menschen. Will Smith hat irgendwann vergessen, wie man beides ist. Vielleicht liegt’s an all dem Ruhm und Reichtum. Vielleicht an der ganzen Show mit Jada. Oder vielleicht einfach daran, dass man irgendwann die Verbindung zur Realität verliert, wenn alle um einen rum nur noch Ja sagen.

    Aber hey, wer weiß. Vielleicht kommt ja doch noch irgendwann ein ehrlicher Moment von ihm. Vielleicht sieht er sich das alles in ein paar Jahren an und denkt sich: Was zur Hölle hab ich da eigentlich gemacht? Bis dahin bleibt er halt das traurige Beispiel dafür, wie ein echter Held unserer Jugend sich in einen PR-Zombie verwandelt hat.

    Und das tut ehrlich gesagt mehr weh als die Ohrfeige selbst.